Am Arbeitsbereich Soziologie der Digitalisierung untersuchen wir Digitalisierung in ihrer Komplexität und Heterogenität. Digitalisierung lässt sich demnach nicht auf einen Aspekt reduzieren. Auch stellt sie sich in vielen, aber keineswegs in allen Fällen als tiefgreifender Transformationsprozess dar.
Wir untersuchen Digitalisierungsprozesse im Zusammenspiel von digitalen Infrastrukturen und digitalen Technologien, Organisationen und Arbeitsprozessen sowie gesellschaftlichen Diskursen. Einer unserer Schwerpunkte liegt dabei auf personenbezogenen und fallförmig operierenden Organisationen wie Jugendämter und Krankenhäuser sowie öffentlichen Verwaltungen.
Wir erforschen Digitalisierung vorwiegend qualitativ und vergleichend.
In unseren aktuellen Publikationen beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen:
- Warum verändert Digitalisierung nicht nur Organisationen, sondern warum prägen auch umgekehrt Organisationen als soziale Systeme Digitalisierungsprozesse?
- Wie verändern sich Bildungsorganisationen wie Schulen durch digitale Technologien und Daten?
- Warum unterstützen digitale Informationssysteme Fallbearbeitung nicht einheitlich und weshalb reicht es nicht aus, unterschiedliche Nutzungspraktiken nachzuzeichnen?
- Wie können digitale Infrastrukturen vergleichend ethnografisch untersucht werden?
- Welche Mehraufwände durch Datenarbeit (data work) entstehen in der Digitalisierung jenseits automatisierter Prozesse und in welchen Konstellationen, z.B. in data care arrangements werden sie realisiert?
Der Arbeitsbereich ist assoziiertes Mitglied im DFG-Schwerpunktprogramm „Digitalisierung der Arbeitswelten“.
++Scoping Workshop "Partizipation als Zu-Mutung: Offenheit, Konflikt und Aufwand (in) der partizipativen Forschung"++
Vom 27. bis zum 29. November fand im Tagungszentrum Xplanatorium im Schloss Herrenhausen ein von der VolkswagenStiftung geförderter Scoping Workshop „Partizipation als Zu-Mutung: Offenheit, Konflikt und Aufwand (in) der partizipativen Forschung“ statt. Der Workshop wurde von Prof. Dr. Stefanie Büchner und Dr. Irina Zakharova aus dem Arbeitsbereich Soziologie der Digitalisierung des Instituts für Soziologie zusammen mit Prof. Dr. Juliane Jarke, Universität Graz, und Prof. Heidrun Allert, CAU zu Kiel, organisiert und von der VolkswagenStiftung gefördert. Am Workshop nahmen ca. 30 partizipativ Forschende aus dem D-A-CH-Raum teil, um gemeinsam Problemdiagnosen aktueller partizipativer Forschung und Handlungsempfehlungen für Mittelgeber und Forschungsorganisationen zu erarbeiten. Seine Ergebnisse werden im Januar in einem Positionspapier veröffentlicht, das gemeinsam von allen Teilnehmenden erarbeitet wurde.
Zu einem Kamingespräch im Rahmen des Workshops war darüber hinaus Alexandra Wang vom „Guten Rat für Rückverteilung“ eingeladen, um Erfahrungen der Leitung eines großen partizipativen Projekts in Österreich mit den Teilnehmenden zu teilen.
++Open-Access-Beitrag zu vergleichender Ethnografie digitaler Infrastruktur in fallförmigen Organisationen erschienen++
Wie können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Digitalisierung in verschiedenen Organisationen beforscht werden? Dieser Frage widmen wir uns im Open-Access-Beitrag „Eröffnung neuer Vergleichsräume durch Co-Ethnografie. Digitalisierung im Jugendamt und Krankenhaus“, der im Sammelband „Digitalisierung der Arbeitswelten“ des gleichnamigen DFG-Schwerpunktprogramms (SPP 2267) erschienen ist.
Team
Leiterin
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
30167 Hannover
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