An den empirischen Forschungsfeldern Digitalisierung, Bildung und Arbeit analysiert die Profilbereich am Gegenstand von Organisationen die Wechselwirkungen zwischen normativen Ordnungsmustern und Vorstellungen von Optimierung und Rationalisierung. Das „Wie“ dieser Wechselwirkungen zu untersuchen, steht im Zentrum unseres Interesses: Greifen normative Ordnungsmuster und Optimierungsvorstellungen ineinander oder werden sie gebrochen? Festigen sie bestehende soziale Strukturen und Prozesse oder bringen sie neuartige Strukturen und Prozesse hervor? Aus qualitativer und quantitativer Perspektive interessieren uns hier insbesondere Organisationen und organisationale Felder als eigene Ebene gesellschaftlicher Ordnungsbildungen unter den Vorzeichen der Digitalisierung.
Organisierte Prozesse und Strukturen stellen für Optimierungen und normative Erwartungen in doppelter Weise Herausforderungen dar. Methodologisch interessieren wir uns besonders für Ausdifferenzierungsprozesse von Institutionen und Organisationen, die wir im Sinne einer Konstellationsanalyse auf der Mikro-, der Meso- und Makroebene der Gesellschaft untersuchen. Wir fragen etwa danach, wie Organisationen und Organisationsverbünde strukturell sowohl offen (z.B. Begabtenauswahl) als auch versteckt (z.B. institutionelle Diskriminierung) Disparitäten und Selektivität erzeugen und prozessieren und damit gesellschaftlichen Gerechtigkeitserwartungen entsprechen oder diesen entgegenstehen. Konzeptionell-theoretische stellt sich hier die Herausforderung, die Gelingensbedingungen von Ordnungsbildungen wie auch die Strukturfolgen von Optimierungsprozessen organisationssensibel zu analysieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch normative, fallweise konfliktive Rahmungen, mit denen sich Organisationen konfrontiert sehen. Digitalisierung evoziert durch neue technische Machbarkeiten im Zuge Künstlicher Intelligenz und algorithmischer Entscheidungsunterstützung neue Optimierungs- und Gerechtigkeitserwartungen. Hier interessieren wir uns für die Frage, wie Organisationen und Organisationsfelder durch Digitalisierung transformiert werden, diese eigenlogisch prägen und selbst zu Akteuren im sozialen Geschehen avancieren.
Der Profilbereich „Digitale Optimierung und Organisation“ teilt ein starkes Interesse an empirisch vergleichenden Perspektiven – auch quer zu den Feldern Digitalisierung, Arbeit/Organisation und Bildung.